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Merkblatt für Krisenfälle

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Allgemeines

Dieses Merkblatt wendet sich an alle Deutschen in Korea. Es enthält Empfehlungen für persönliche Vorbereitungen bei einer eventuellen Evakuierung und Hinweise für das Verhalten in Krisenfällen. Krisenfälle können z. B. Naturkatastrophen, innere Unruhen oder militärische Aktionen sein.

Die in Korea ansässigen Botschaften der EU-Länder haben sich auf „EU Emergency Guidelines“ geeinigt (Anlage 3). Diese gehen davon aus, dass sich zwar jeder Staatsbürger vorrangig bei seiner Botschaft melden sollte, aber im Rahmen der gegenseitigen Unterstützung auch nicht abgewiesen wird.

Versuchen Sie, die Entwicklung einer krisenhaften Situation mit zu verfolgen und sich selbst ein Bild der Lage zu verschaffen. Schalten Sie hierzu die amerikanischen und koreanischen Nachrichtensendungen ein. Die Botschaften der EU-Länder werden versuchen, über Rundfunk/Fernsehen (AFN, TBS, MBC) Mitteilungen an ihre Staatsbürger in Englisch bzw. in ihren Landessprachen durchzugeben. Halten Sie dazu ein Empfangsgerät mit Batteriebetrieb verfügbar!

Sendegebiete/Frequenzen Radio AFN: Anlage 1.

Aktuelle Hinweise in Krisenfällen können auch über die Homepage der Botschaft abgefragt werden.

Persönliche Vorbereitungen

a. Nachweis von Eigentum und Wertgegenständen
Hinterlegen Sie eine Aufstellung Ihres Hausrates und Ihrer Wertgegenstände, am besten bei Ihrer Versicherung.

b. Kraftfahrzeug
Sorgen Sie rechtzeitig dafür (u. U. durch Absprache mit Bekannten oder Ihrer Firma), dass Sie in Spannungszeiten ein aufgetanktes Auto (möglichst Reservekanister) zur Verfügung haben.

c. Ausweise und persönliche Dokumente
Folgende besonders wichtige persönliche Unterlagen sollten Sie griffbereit aufbewahren:

  • Pass, Ausweise / Residence Card für Sie und Ihre Angehörigen
  • persönliche und andere Dokumente/Urkunden
  • Versicherungsunterlagen
  • Impfpässe.

d. Geld
Halten Sie eine Reserve an größeren Barbeträgen in Landeswährung und in ausländischer Währung vorrätig (am besten: US-Dollar und EURO); halten Sie Scheckbücher und Kreditkarten mitnahmebereit.

e. Persönliche Ausrüstung/Verpflegung
Für den Fall einer überraschenden Ausreise oder Verlegung innerhalb Koreas sollten Sie folgende persönliche Ausrüstung/Verpflegung zusammenstellen:

  • Kleidung zum Wechseln (entsprechend der Jahreszeit), feste Schuhe
  • Wolldecke/Schlafsack/Luftmatratze
  • Waschzeug, Hygieneartikel, ggf. Babyartikel, Insektenschutzmittel
  • Verbandsmaterial für Erste Hilfe, persönliche Medikamente
  • Taschenlampe (mit Ersatzbatterien)
  • Transistorradio (mit Ersatzbatterien)
  • Proviant, Getränke für 2 - 3 Tage (am besten: Konserven/ Vakuum verpackte Ware); dazu Besteck/Dosenöffner (am besten Campingset mit Kocher)
  • ggf. Ersatzbrille/Kontaktlinsen
  • Mobiltelefon mit geladenem Reserve-Akku.

Das mitgeführte Gepäck sollte von Ihnen und Ihrer Familie/Gruppe getragen werden können.

f. Registrierung bei der Deutschen Botschaft

Eine exakte Vorbereitung und Abwicklung von Schutzmaßnahmen setzt einen möglichst genauen Überblick über die Zahl der in Korea anwesenden Deutschen voraus. Erinnern Sie daher Ihre Bekannten/Arbeitskollegen, sich bei der Botschaft Online anzumelden, damit sie in der Deutschenliste erfasst sind.

Wir bitten Sie auch, sich bei Beendigung Ihres Aufenthaltes wieder Online bei der Botschaft abzumelden.

Vorbereitungen für einen Evakuierungsfall

a. Grundsätzliche Regelungen

Im Falle eines militärischen Konfliktes ist es am sinnvollsten, im Großraum Seoul und in Orten in der Nähe militärischer Kampfhandlungen zunächst in den Wohnungen/Kellern zu bleiben und nicht zu versuchen, auf eigene Faust auszuweichen.

Den Anweisungen der koreanischen Behörden ist grundsätzlich Folge zu leisten.Hinweise zu lokalen Schutzeinrichtungen (Shelter) finden Sie auf Seite 3 der EU Emergency-Guidelines in Anlage 3. Zudem hat das zuständige koreanische Ministerium für Zivilschutz eine kostenlose Handy-App zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe man im Notfall die nächste Notunterkunft, Polizeistation und Notaufnahmen (Emergency Medical Centers) finden kann. Die App enthält auch verschiedene Videos zu erster Hilfe. Zudem kann über die Anwendung ein Notruf abgesetzt werden. Die EmergencyReadyApp kann in englischer Sprache für IOS(Apple App Store) und Android heruntergeladen werden.

Versuchen Sie, frühzeitig Kontakt zur Botschaft oder den EU-Kontaktstellen (Anlage 3) in Seoul herzustellen.

Es ist in Ihrem Interesse, den Empfehlungen der Botschaft zu folgen. Die Beteiligung an evtl. Evakuierungsmaßnahmen der Botschaft ist freiwillig. Haftungsansprüche gegen die Bundesrepublik Deutschland bestehen nicht. Die Kosten für evtl. Evakuierungsmaßnahmen sind durch Sie selbst zu tragen. Von der Botschaft verauslagte Kosten sind später zurückzuerstatten.

b. Im Einzelnen

(1) Bekanntgabe Evakuierungsfall

Der Evakuierungsfall wird von der Deutschen Botschaft möglichst durch Aufrufe über amerikanische und koreanische Rundfunk- und Fernsehstationen (AFN, KBS, MBC) bekannt gegeben. Sollte das Internet noch intakt sein, wird diese Mitteilung auch über die Website der Deutschen Botschaft und per E-Mail verbreitet.

(2) Kontaktstellen/Sammelpunkte

Alle EU-Nationen haben im Großraum SEOUL Kontaktstellen eingerichtet, auf die Sie im Notfall zukommen können (Anlage 3).

Sammelpunkte werden je nach Bedarf und Situation eröffnet. Bitte warten Sie entsprechende Aufforderungen der Botschaft ab, bevor Sie sich zu einem Sammelpunkt begeben. Zur Orientierung wird Ihnen in diesem Fall eine Anreiseskizze zur Verfügung gestellt. Bitte stellen Sie sicher, dass bei der Nutzung des Sammelpunktes Ihr Notfallgepäck (s.o. – persönliche Vorbereitungen) vollständig ist.

(3) Verlassen des Landes

Ein vorsorgliches Verlassen des Landes kann je nach Lageentwicklung erfolgen auf dem Luftweg mit zivilen Fluggesellschaften und/oder militärischen Flugzeugen oder auf dem Seeweg mit Passagier- und/oder Handelsschiffen.

(4) Verbindungsaufnahme mit der Deutschen Botschaft

Versuchen Sie auch bei Ausfall des Telefon- und Handynetzes, Verbindung zur Deutschen Botschaft, zur Deutschen Schule oder zum Goethe-Institut in SEOUL bzw. zum Honorarkonsulat in BUSAN zu halten. Im Notfall können Sie auch über die EU-Kontaktstellen (Anlage 3) Verbindung mit der Botschaft herstellen.

Sirenensignale

Siehe Anlage 2 unter „Weitere Informationen“

EU-Emergency Guidelines

Siehe Anlage 3 unter „Weitere Informationen“

Weitere Informationen

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